Die Erfordernisse einer förmlichen Abnahme im Bauvertrag können je nach den vertraglichen Vereinbarungen und den anwendbaren Gesetzen variieren. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) gibt keine zwingende Vorgabe für die Abnahme, weswegen diese auch stillschweigend erfolgen kann. Weshalb eine Abnahme überhaupt wichtig und erforderlich ist, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag zu diesem Thema.

Wozu dient eine Abnahme?

Grundsätzlich dient die Abnahme im Bauvertrag dazu, festzustellen, ob das Werk des Auftragnehmers vertragsgemäß erbracht wurde und ob etwaige Mängel vorliegen. Durch die Abnahme erklärt der Auftraggeber seine Zustimmung zur Leistung und akzeptiert sie als erfüllt.

Muss eine förmliche Abnahme erfolgen?

In einigen Fällen sehen Bauverträge vor, dass die Abnahme schriftlich oder in einem bestimmten formalen Verfahren erfolgen muss. Dies kann beispielsweise durch die Unterzeichnung eines Abnahmeprotokolls oder durch die Beteiligung von Vertretern beider Parteien geschehen. Es ist wichtig, die vertraglichen Bestimmungen im Bauvertrag sorgfältig zu prüfen, um festzustellen, ob eine förmliche Abnahme erforderlich ist.

Kann die Abnahme auch anders erfolgen?

Wenn im Bauvertrag keine spezifischen Bestimmungen zur Abnahme enthalten sind, kann die Abnahme auch stillschweigend erfolgen. Das bedeutet, dass der Auftraggeber das Werk des Auftragnehmers in Gebrauch nimmt oder anderweitig nutzt, ohne ausdrücklich eine förmliche Abnahme zu erklären. In solchen Fällen kann die Abnahme durch schlüssiges Verhalten angenommen werden.

Fazit

Die Abnahme stellt einen wesentlichen Moment im Rahmen eines Bauvorhabens dar. Die Abnahme kann sowohl für den Auftragnehmer als auch den Bauherren Rechte und Pflichten generieren. Es ist insoweit ratsam sich im Zweifel rechtliche Hilfe zu holen, um Fehler zu vermeiden, die eigentlich bestehende Rechte abschneiden und zu wirtschaftlichen Nachteilen führen.

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